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Veröffentlicht am 27. Juli 2023

JQL – Tipps und Tricks: Maximiere deine Auswertungen und Dashboards

jira JQL

Willkommen zu einem weiteren JQL-Tipps-Beitrag! JQL, kurz für Jira Query Language, ist eine mächtige Abfragesprache, die in Jira verwendet wird, um benutzerdefinierte Suchen und Auswertungen durchzuführen. Mit JQL kannst du komplexe Suchanfragen erstellen, um die gewünschten Informationen aus deinem Jira-Projekt zu extrahieren. Wir haben bereits einige Funktionen in einem früheren Beitrag vorgestellt. (Hier ist der Link dazu: https://atlassian-team-neusta.de/jql-tipps/). Heute erfährst du etwas über den Einsatz von JQL im Kontext von Dashboards und Auswertungen.

Warum ist JQL wichtig?

JQL ermöglicht es dir, präzise Suchabfragen zu erstellen. Diese basieren auf bestimmten Kriterien, wie z.B. Status, Priorität, Zuweisung oder benutzerdefinierte Felder. Durch die Kombination verschiedener Abfrageparameter kannst du Daten eingrenzen und spezifische Informationen abrufen. Dies ist besonders nützlich, wenn du benutzerdefinierte Auswertungen und Dashboards erstellen möchtest, um einen umfassenden Überblick über den Projektfortschritt zu erhalten.

Grundlegende JQL-Syntaxt und Abfragebeispiele

Bevor es um die fortgeschrittenen Tipps und Tricks geht, werfe ich einen Blick auf die grundlegende JQL-Syntax und einige Abfragebeispiele. JQL-Abfragen folgen einem einfachen Muster: „Feldname Operator Wert“. Der Operator kann beispielsweise „=“ für eine genaue Übereinstimmung oder „~“ für eine Teil-Übereinstimmung sein.

Hier sind einige einfache Beispiele, um dir den Einstieg zu erleichtern:

project = „Mein Projekt“ : Zeigt alle Vorgänge in „Mein Projekt“ an.

assignee = currentUser() : Zeigt Vorgänge an, die dem:der aktuellen Benutzer:in zugewiesen sind.

status = „In Bearbeitung“ AND priority = „Hoch“ : Zeigt Vorgänge an, die sich im Status „In Bearbeitung“ befinden und eine hohe Priorität haben.

Fortgeschrittene JQL-Abfragen

Jetzt, da du die Grundlagen kennst, schauen wir uns einige fortgeschrittene JQL-Abfragen an, um detailliertere Auswertungen zu erstellen. Mit JQL kannst du mächtige Filter erstellen, um genau die Daten zu finden, die du benötigst.

Benutzerdefinierte Felder verwenden:

Du kannst benutzerdefinierte Felder in deine Abfragen einbeziehen, um spezifische Kriterien zu berücksichtigen. Zum Beispiel: „Kundenzufriedenheit = ‚Wert'“. Angenommen, du hast ein benutzerdefiniertes Feld namens „Kundenzufriedenheit“ mit Werten von 1 bis 5. Du könntest eine Abfrage erstellen, um alle Vorgänge mit einer Kundenzufriedenheit von 5 anzuzeigen: „Kundenzufriedenheit = 5“. Benutzerdefinierte Felder können mit ihrem Namen oder ihrem Alias (cf[xxxxx]) angesprochen werden.

Verwende boolesche Operatoren:

Mit booleschen Operatoren wie „AND“, „OR“ und „NOT“ kannst du Abfragen kombinieren und komplexe Bedingungen erstellen. Angenommen, du möchtest Vorgänge anzeigen, die sich im Status „In Bearbeitung“ befinden und entweder eine hohe oder mittlere Priorität haben, dann lautet die Abfrage: „status = ‚In Bearbeitung‘ AND (priority = ‚Hoch‘ OR priority = ‚Mittel‘)“.

Zeitgesteuerte Abfragen:

Du kannst Abfragen basierend auf Datums- und Zeitangaben erstellen, um den Fortschritt über bestimmte Zeiträume hinweg zu überwachen. Wenn du beispielsweise den Fortschritt deines Teams in der letzten Woche überwachen möchtest, sieht die Abfrage wie folgt aus: „resolved >= startOfDay(-7d)“. So werden Vorgänge angezeigt, die in den letzten 7 Tagen abgeschlossen wurden.

Eine Übersicht über einige leistungsstarke JQL-Funktionen und deren Anwendungsfälle

JQL bietet eine Reihe von Funktionen, die du in deinen Abfragen verwenden kannst. Hier sind einige nützliche Funktionen und Fallbeispiele für Auswertungen:

watchedIssues(): Mit dieser Funktion kannst du alle Vorgänge abrufen, die du als Benutzer:in beobachtest. Da Jira uns gerne automatisch als Beobachter:in hinzufügt, z.B. wenn wir einen Vorgang bearbeiten, ist diese Funktion besonders nützlich. Denn so lassen sich Vorgänge finden, die wir kürzlich angefasst haben – vielleicht um sie dann im Bulk zu „entbeobachten“ und somit dem Benachrichtigungs-Spam entgegenzuwirken.

votedIssues(): Diese Funktion gibt alle Vorgänge zurück, für die du als Benutzer:in deine Stimme abgegeben hast. Das ist hilfreich, um alle Vorgänge, an denen du interessiert warst, in einem separaten Gadget zu sammeln.

issueHistory(): Diese Funktion ermöglicht es dir, die Vorgänge abzurufen, die du kürzlich angesehen hast. Dies ist übereinstimmend mit den Vorgängen, die du im Dropdown „Vorgänge > Aktuelle Vorgänge“ siehst, und umfasst bis zu 50 Vorgänge.

membersOf(): Mit dieser Funktion kannst du prüfen, ob ein:e Benutzer:in Mitglied einer Benutzergruppe ist. Mit einer Abfrage wie „assignee in membersOf(„jira-administrators“)“ kannst du dir z. B. schnell alle Vorgänge anzeigen lassen, die einem:einer Adminstrator:in zugewiesen sind.

projectsWhereUserHasPermission(): Diese Funktion gibt alle Projekte zurück, für die ein:e Benutzer:in bestimmte Berechtigungen hat. Du könntest eine Abfrage wie „project in projectsWhereUserHasPermission(„Manage Sprints“) and issuetype = Epic and assignee = currentUser() and status not in (Done, Closed, Resolved)“ verwenden, um alle offenen dir zugewiesenen Epics anzuzeigen in Projekten, in denen du Sprints verwalten kannst.

projectsWhereUserHasRole(): Mit dieser Funktion lassen sich alle Projekte abrufen, in denen ein:e Benutzer:in eine bestimmte Rolle hat. Du könntest eine Abfrage wie „project in projectsWhereUserHasRole(„Product Owner“) and assignee = currentUser() and status not in (Done, Resolved) verwenden, um alle dir zugewiesenen unerledigten Vorgänge anzuzeigen in Projekten, in denen du die Rolle eines PO hast.

Diese Funktionen bieten zusätzliche Möglichkeiten, um spezifische Informationen abzurufen und deine Abfragen weiter anzupassen.

Erstellung benutzerdefinierter Dashboards: Wie du JQL-Abfragen als Filter speichern und in Dashboards integrieren kanns

Ein wichtiger Aspekt der JQL-Nutzung ist die Möglichkeit, benutzerdefinierte Dashboards zu erstellen, um wichtige Metriken und Statistiken im Blick zu behalten. JQL ist das mächtigste Werkzeug, das Jira-Benutzer:innen haben, um genau die Daten abzurufen, die sie benötigen. Diese JQL-Abfragen können dann als Filter gespeichert werden, die in Dashboard-Gadgets verwendet werden können, um bestimmte Datensätze anzuzeigen. Wenn du diesen Filter in einem Dashboard verwenden möchtest, das von anderen angesehen wird, musst du den Filter mit ihnen teilen. Dies kannst du auf der Seite ‚Filter verwalten‘ tun, wo du das Teilen mit einzelnen Benutzer:innen, Gruppen und Projekten einrichten oder es für alle verfügbar machen kannst.

Wenn du ein Gadget zum Dashboard hinzufügst, kannst du es konfigurieren. Viele Gadgets haben eine „Filter“- oder „Gespeicherter Filter“-Option. Hier kannst du den Filter auswählen, den du zuvor erstellt hast. Einige Gadgets erlauben auch weitere Konfigurationen wie das Auswählen spezifischer Felder zur Anzeige, Gruppierung oder Sortierung nach spezifischen Parametern usw.

Jetzt, wo dein Gadget mit deinem JQL-Filter eingerichtet ist, wird es die Daten gemäß deiner Spezifikationen anzeigen. Du kannst dies nutzen, um spezifische Berichte auf deinem Dashboard zu erstellen. Beispielsweise könnte ein „Filter Results“-Gadget bestimmte Vorgänge auflisten, ein „Pie Chart“-Gadget könnte die Verteilung der Vorgänge nach Typen zeigen oder ein „Created vs. Resolved“-Gadget könnte den Projektfortschritt über die Zeit verfolgen.

Mit JQL stehen dir zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um maßgeschneiderte Auswertungen und Dashboards zu erstellen. Durch das Verständnis der JQL-Syntax und die Anwendung fortgeschrittener Abfragen und Funktionen kannst du deine Daten genau analysieren und wichtige Erkenntnisse gewinnen. Nutze diese Tipps und Tricks, um das volle Potenzial von JQL in Jira auszuschöpfen und dein Projektmanagement auf die nächste Stufe zu bringen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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