Technik

Veröffentlicht am 18. Dezember 2020

Migration von Projekten – was ist dabei zu beachten?

Heute möchte ich dir Tipps und Trick an die Hand geben, was du bei einer Migration beachten solltest.

  • Der erste und wohl wichtigste Punkt ist: Plane genug Zeit ein. Eine Migration klappt in den seltensten Fällen auf Anhieb. Sprich den Zeitplan mit den Stakeholdern durch und lass dich nicht stressen.
  • Fast genauso wichtig: Stelle sicher, dass du eine Testumgebung hast, in der du die Migration prüfen kannst. Dies kann ein bestehendes Staging- oder Testsystem sein, das im besten Fall schon vorhanden ist. Sollte noch keins vorhanden sein, richte es für die Zeit der Migration ein. Um aussagekräftige Test zu erhalten, sollte das Testsystem möglichst nah an der Produktion sein. Wenn du gegen ein System testest, dass zuletzt vor ein paar Wochen mit deiner produktiven Umgebung abgeglichen wurde, dann findest du mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Migration in dein produktives System neue Fehler und Probleme.
  • Überlege dir einen guten Weg für die Migration. Aus unserer Erfahrung hat sich Folgendes bewährt: Aus dem Quellsystem wird in eine Zwischeninstanz migriert. Dort werden die letzten notwendigen Anpassungen vorgenommen, die noch nicht in der Quellinstanz gemacht werden konnten. Von dieser Instanz wird dann wieder exportiert und zunächst in die Testinstanz migriert. War dieser Schritt erfolgreich, kannst du den Import in die Produktion angehen.
  • Wenn du die Möglichkeit hast, nutze Snapshots für die Sicherung der Systeme – insbesondere für die Migrations- und Staginginstanz. So kannst du diese schnell wieder für die nächste Migration zurücksetzen. Bei der Migration in die Produktion solltest du aus Sicherheitsgründen nicht auf diese Sicherung verzichten. Allerdings ist hier in der Regel die Gefahr des Zurücksetzens nicht so groß, wenn du vorher gut getestet hast.
  • Daran anschließend – insbesondere bei der Migration mehrerer Projekte – rate ich dir, möglichst viele Anpassungen in deiner Quellinstanz zu machen. Sonst musst du diese Anpassungen jedes Mal wieder in der Zwischeninstanz vornehmen. Je mehr du also in der Quellinstanz machst, desto weniger Arbeit hast du bei jeder einzelnen Migration. In einigen Fällen gibt es aber auch Anpassungen, die nach der Migration einfacher in der Zielinstanz glattgezogen werden können.
  • Noch ein Hinweis zum Migrationsweg: Lasse deine Stakeholder in der Testinstanz alles prüfen. In der Regel kannst du selbst nicht genau beurteilen, ob alles passt, da du nicht so tief drin steckst. Oft müssen bei einer Migration auch Kompromisse eingegangen werden – diese können nur die Stakeholder bewerten.
  • Zusätzlich zur Abnahme durch die Stakeholder empfehle ich dir, das Audit-Log genau anzuschauen. Dort kannst du sehen, was durch den Import verändert wurde. Zudem kannst du nachvollziehen, ob unerwünschte Konfigurationsänderungen mit übertragen wurden. Diesen Schritt solltest du auch nach der Migration in das produktive System machen.
  • Wenn du viele Projekte migrieren musst, teile dir dies in Häppchen auf. Ein Big-Bang-Szenario macht in den wenigsten Fällen Sinn. Allerdings ist es auch nicht unbedingt sinnvoll jedes Projekt einzeln zu migrieren, da es Aufgaben gibt, die bei jeder Migration erneut anfallen. Oftmals gibt es Projekte, die sowieso zusammengehören. Bei diesen bietet es sich an, sie zusammen zu migrieren. Eine andere Möglichkeit ist, mehre Stakeholder zu finden, die sich auf einen gemeinsamen Migrationstermin einigen.
  • Versuche deine Quell-, Zwischen- und Zielinstanz hinsichtlich der Jira-Version und der installierten Apps in einem konsistenten Zustand zu halten. Eine Migration zwischen verschiedenen Versionen ist problematisch und in vielen Fällen nicht möglich. Sorge dafür, dass alle Apps in den beteiligten Systemen auf der gleichen Version vorhanden sind. Es kann auch sein, dass du beispielsweise eine App in der Quellinstanz hast, die ihr in der Zielinstanz nicht verwendet. Trotzdem kann es für die Migration notwendig sein, dass diese App installiert ist. In diesem Fall kannst du dir für die Migration mit einer Evaluationslizenz behelfen und die App danach wieder deinstallieren.
  • Du denkst darüber nach, das Ganze nur mit Bordmitteln zu machen? Dann überlege dir das bitte gut! Du musst die komplette Konfiguration aus der Quellinstanz von Hand im Zielsystem nachbauen, bevor du das Projekt dort importieren kannst. Wir haben gute Erfahrungen mit dem Project Configurator von Adaptavist gemacht. Diese App werde ich dir in einem anderen Blogartikel genauer vorstellen.

Wenn ihr Fragen oder Beratungsbedarf zum Einsatz der App habt, meldet euch gerne bei uns: atlassian@team-neusta.de 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Themen